Lampen für Benzin, Spiritus,
usw...
Durchs 19. Jahrhundert wurden alle erdenklichen Brennstoffe für
Beleuchtungszwecke ausprobiert, oft sogar mit kommerziellem Erfolg. Die Erzeuger
der schon etablierten Brennstoffe versuchten gleichzeitig ihre eigenen
Anwendungsapparate zu verbessern, um der Konkurrenz standzuhalten. Nach Rüböl
und Talg wurden Mineralöle, Schieferöl, Solaröl, Fotogen, Spiritus und
schließlich Petroleum und Benzin benutzt. KFZ-Benzin sowie schwerere Sorten wie
Reinigungsbenzin wurden in jeweils speziell dafür vorgesehenen Lampen benutzt.
Spiritus ergibt keine leuchtende Flamme, eignet sich jedoch für den Betrieb von Glühlichtlampen. In Kriegszeiten wurde Spiritus als Alternative zu importiertem Petroleum benutzt.
Vorsicht: Die Benutzung von Benzin kann hochgefährlich sein, und wir empfehlen dem unerfahrenen Sammler, Benzinlampen mit denen sie nicht vertraut sind, nicht zu betreiben.
Frühe Dampflampen mit Terpentin-Spiritusgemisch. |
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Die Robertsche Gasogenlampe wurde um 1840 auf den Markt gebracht. Sie brannte den Dampf eines Gemisches aus Terpentin und Brennspiritus und kann daher als Vorläufer der Benzindampflampen angesehen werden.
Flammenbild: Heinz Baumann |
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Benzinlampen mit einfachem Kordeldocht. | |||||
Mille, Gardon, Beaufils und der erfolgreichste von allen, Pigeon erfanden und vermarkteten Benzinlampen mit einfachem Kordeldocht. Trotz der Einfachheit erfreuten sich diese Lampen einer großen Beliebtheit und sind heute noch beliebte Sammelobjekte Dank ihrer Formenvielfalt. Als Sicherheitsmaßnahme wurde der Behälter mit Schwamm oder Lamahaar gefüllt. Die Standardform der Pigeonlampe wurde von über 140 Firmen imitiert! Derselbe Brenner kann mit zwei verschiedenen Galerien vorkommen, und muss dementsprechend mit dem passenden Zylinder bestückt werden. |
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Lampe Gardon | Lampe Mille | Lampe Beaufils | Lampe Pigeon | ||
Fotos: Dr. Ralph Schoeneborn (RS) und Jean-Yves Perrodin (JYP | |||||
Benzinlampe mit Schlauchdocht: Die "Lampe l'Etoile" von Darté in Paris wurde in den späten 1870er Jahren entwickelt. Sie hat einen dicken Saugdocht, einen schlauchförmigen Brenndocht und einen Einfüllstutzen mit Sicherheitsventil. Der Zylinder ist der gleiche wie bei Öllampen des Typs Moderator oder Carcel. Diese Lampe kann auch Petroleum brennen, und in diesem Fall wird der Kosmoszylinder angewandt. |
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Glühlichtlampen mit Dochtzufuhr. |
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Gegen ende des 19. Jh. wurden alle möglichen Brennstoffe zur Erzeugung von Glühlicht probiert. Die Tiutslampe von Tito-Landi (Paris) war ab den 1920er Jahren in 2 Versionen erfolgreich: eine für Benzin und eine für Spiritus. Verschiedene Formen wurden nach demselben Prinzip gebaut: eine Vorheizung erfolgt durch eine Asbestosgabel, die mit Spiritus getränkt wurde. |
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Mit dem Einsatz dieses französischen Anoxbrenners konnte die Lichtausbeute einer einfachen Benzinlampe erheblich erhöht werden. Der Brennstoff wird durch eine Scheibe aus Bimsstein in Dampf verwandelt und gelangt so in den Glühlichtbrenner. |
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Benzindampflampen. Außer durch einen Docht kann der Brennstoff durch eine Rohrleitung dem Brenner zugeführt werden. Wenn der Behälter höher liegt als der Brenner, kann die Zufuhr durch Schwerkraft erfolgen. Sonst muss der Behälter unter Druck stehen. |
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Eine freiflammige Benzindampflampe der Firma Louis Runge (Berlin). |
"Marvel"-Lampe, deren Brennstoff durch Schwerkraft vom obigen Behälter herunterkommt. |
"Lilor" von Liotard, Paris |
Lampe "Succès" und ihr Behälter, mit dem sie durch eine dünne Röhre in Verbindung steht. | ||
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Lampe "UNIC" von |
Dampflampe von Pigeon mit einem Mehrlochbrenner. |
Diese Drucklampe von Lilor konnte Dank eines Gelenkes auch an die Wand gehängt werden. |
"P.M.", eine Drucklampe. | ||
Spirituslampen. |
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Die bekannteste Spirituslampe der französischen Produktion ist die bereits erwähnte Tituslampe, die es auch für Benzin gab. Auch die deutschen Lampenfabriken wetteiferten mit Modellen, darunter die "Rustikus" von Ehrich & Graetz, Berlin. |
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Viele Patente für Spiritusbrenner mit einer ständigen Heizflamme wurden angemeldet. Eine kleine Flamme unter dem Hauptbrenner erzeugt die Hitze, die für die Verdampfung des Spiritus benötigt wird. Der so erzeugte Dampf speist den Bunsenbrenner, der den Glühstrumpf zum Glühen bringt. |
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